Verschwörungsdenken und bürgerliche Moderne
Die Vernunft ist in der bürgerlichen Gesellschaft noch immer eine Aufgabe, sie ist noch nicht hergestellt. Bei aller technischen Rationalität, der Koordination aller Glieder großer Firmen, den ausgefeilten Logistikketten ist die Ökonomie als Ganze noch immer irrational und entzieht sich der bewussten Kontrolle der Menschen, deren gutes Leben doch das Ziel aller ökonomischen Unternehmungen sein sollte.
Diese gesamtgesellschaftliche Unvernunft bei gleichzeitiger instrumenteller Rationalität im Besonderen spiegelt sich in Verschwörungsideologien. Der Mangel eines demokratischen gesellschaftlichen Gesamtsubjekts wird vom Verschwörungsdenken in negativer Form als das böse und selbstsüchtige Verhalten der vermeintlichen Verschwörer*innen herbeiphantasiert.
Diesen Zusammenhang zwischen moderner bürgerlicher Gesellschaft und dem Verschwörungsdenken arbeiten wir gemeinsam im Seminar heraus. Fernab der Behauptung, Verschwörungsdenken habe es schon immer gegeben, soll seine Verflechtung mit modernen kapitalistischen Verhältnissen im Vordergrund stehen. Insbesondere dem Zusammenhang aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen und des Aufkommens neuer Varianten des Verschwörungsdenkens widmen wir uns analytisch.
Termin: 01.09. - 03.09.2023
Zielgruppe: ab 16 Jahre
Kosten: 25 € inkl. Unterkunft und Verpflegung